Sanjo in der Ergotherapie

Die Mobilisation bei chronischem Hartspann bzw. Spasmus steht daher oft im Mittelpunkt einer ergotherapeutischen Behandlung. Hier bietet Sanjo eine sehr gute Unterstützung. Bei einer Sanjo-Behandlung besteht der entspannende Effekt daraus, dass der Therapeut die Arbeit des Muskels von außen übernimmt, sodass der Körper es nicht mehr selbst zu tun braucht und die anspannenden Befehle an seine Muskulatur zurücknimmt. Bei spastischen Lähmungen steht eine Störung der Kommunikation zwischen dem Gehirn und der Muskulatur im Vordergrund. Es ist daher eigentlich zu erwarten, dass eine Sanjo-Behandlung nicht viel ausrichten wird.
Dennoch berichten Ergotherapeuten aus ihrer täglichen Arbeit, dass sie sehr wohl eine kurzzeitige Muskelentspannung erreichen und der Spasmus für ein paar Stunden deutlich zurückgeht. In dieser Zeit kann das angespannte und schlecht versorgte Muskelgewebe wieder gut durchblutet und erfrischt werden. Außerdem lassen sich in der Zeit gezielte Trainingseinheiten durchführen, bei der die betroffene Muskulatur von außen bewegt wird, um im Gehirn neue Bereiche anzusprechen, die die Arbeit der geschädigten Hirnregionen übernehmen. Diese als Bobath-Therapie bekannte Methode schafft es durchaus, Hirnregionen, die noch intakt sind, zur Steuerung der betroffenen Muskeln zu animieren. Wenn diese Muskeln durch eine Sanjo-Behandlung zunächst aus dem Spasmus herausgeführt werden, ist ein deutlicherer Therapiefortschritt und schnellerer Erfolg zu erwarten. Die Sanjo-Therapie muss daher mit anderen Methoden, wie z.B. der Bobath-Therapie, kombiniert werden, um einen optimalen Erfolg zu erreichen. Eine Heilung im eigentlichen Sinne ist bei solchen neurologischen Erkrankungen allerdings selten zu erwarten. Wohl aber können die Folgen deutlich gemindert werden.

Eine Sanjo-Behandlung nutzt das propriozeptive System und regt in diesem System singulär einen verstärkten Informationsfluss an. Dies hat so auch einen positiven Effekt auf die anderen beiden Basissinne, weil sich Defizite im Gesamtsystem zu einem guten Teil ausgleichen.